Achtsamkeit ist der ernsthafte Versuch, uns und unsere Umwelt mit nicht-wertenden Augen zu betrachten. Sie wird in Meditation geübt, doch das Ziel ist, auch im Alltag natürlich diese urteilsfreie Sichtweise beizubehalten.
Die Idee stammt ursprünglich aus dem buddhistischen Kontext; “Achtsamkeit” ist die übliche deutsche Übersetzung des Pali-Wortes sati. Im Englischen wird dies meist als “mindfulness”, aber auch als “heartfulness” übersetzt. Es geht bei der Achstamkeit also sowohl um unser Denken, als auch unser Fühlen. Achtsamkeit steht nicht nur für die Praxis unseren Geist zu beobachten, sondern sowohl die körperlichen als auch die emotional-seelischen Zustände in unser Gewahrsein zu integrieren.
Dabei liegt der zentrale Punkt der Übung eben in der Urteilsfreiheit, die sich nicht nur auf uns und unsere Mitmenschen, sondern auch auf unsere Zustände beziehen soll: Es geht darum, die augenblickliche Zustände anzuerkennen und so zu belassen, wie sie jetzt gerade sind.
So einfach, so schwer, so widersprüchlich: Gerade dadurch, dass wir den Versuch aufgeben, unsere Zustände verändern zu wollen, werden sich diese Zustände im Lauf der Zeit verändern. Diese Veränderungen werden seit den 1970er Jahren auch von westlichen Wissenschaftlern untersucht. Mittlerweile legen viele Studien nahe, dass die Achstamkeitspraxis tiefgreifende und positive neuronale Auswirkungen hat.